Gewitterwolken ziehen auf. Ob sie wohl Regen bringen?
Bei einem flüchtigen Blick über den Garten sieht alles ganz OK aus.
Purpurglöckchen mit sattem roten Laub blühen in den schattigen Bereichen.
Hängende Nachtkerzen breiten sich am Steingarten aus.
Auch im Gräserbeet blüht es noch wie hier die weißen Prachtscharten.
Aber wenn ich genauer hinsehe, dann werde ich richtig traurig.
Während hier noch ein Johanniskrautstrauch seine roten Beeren zeigt, ist vom Mädchenauge nicht mehr viel übrig. Da hilft das ganze Gießen nichts. Hitze und Trockenheit lassen es verdorren.
Am schlechtesten geht es allen Astilben im Schattenbeet.
Nur noch trockenes Heu ist von den schönen Stauden übrig geblieben.
Glaubt ja nicht, ich hätte nicht gegossen. Ich denke, es ist vor allem die Hitze, die sie nicht vertragen.
Ich bin gespannt, ob sie im nächsten Frühjahr wieder austreiben.
Wirklich Freude macht mir bei diesem Wetter die Indianernessel (Monarda).
Sie gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae).
Häufig wird die Pflanze auch als Goldmelisse bezeichnet. Wobei ich den Bezug zu Gold nicht sehe.
Wie ihr auf den Bildern seht, bilden sich bei der Indianernessel hübsche Blütenquirle, manchmal mehrere übereinander. Die Blütenquirle sind Anflugstellen für Bienen, Hummeln und andere Nektarsammler.
In meinem Garten wächst die schöne Staude nicht nur wegen ihrer Blüten, sondern vor allem auch als Duftpflanze. Sie duftet sehr würzig, ähnlich wie Zitrone.
Die anspruchslose Pflanze blüht am schönsten in der prallen Sonne, schließlich wächst die Urform in der Prärie. Die Wurzeln verlaufen sehr flach und man muss beim Unkraut hacken sehr aufpassen, dass man die Wurzeln nicht verletzt. Auf einem günstigen Standort vermehrt sich die Indianernessel sehr schnell und kann gut geteilt werden.
Leider sind einige Sorten etwas anfällig gegen Meltau. Da hilft dann oft nur die befallenen Stiele bis auf die Erde abzuschneiden.
Blätter und Blüten der Monarda können in der Kücher verwendet werden. Im Internet gibt es zahlreiche Zubereitungstipps.
Ich nehme die Blüten gelegentlich als Deko im Salat.
Interessant ist, dass ein aus Indianernesseln zubereiteter Tee (Oswego-Tee, so wie der gleichnamige Indianerstamm) Ende des 18. Jahrhunderts von amerikanischen Kolonisten getrunken wurde. Sie boykottierten so den aus England eingeführten Tee.
Mir schmecken die Monardablätter sehr gut als Zusatz im Grüntee.