Vor einigen Tagen flatterte eine Einladung der Kirchengemeinde ins Haus.
In die Kirche gehen ? Ach nein, das ist nichts für mich. So dachte ich.
Aber die Einladung war so persönlich und freundlich gehalten, dass ich heute den
Gottesdienst zum Gedenken der Verstorbenen besuchte.
Die ref. Gemeinde ist technisch gut gerüstet und begleitete die Stunde des Gedenkens mit einer Powerpoint-Präsentation. Schlicht, geschmackvoll, berührend.
Der Gottesdienst hat mich mitgenommen auf einem Weg des Erinnerns und der Hoffnung.
Herrn und Frau Göttges ganz großen Dank dafür.
Ihr, die ihr schlaft schon manches Jahr,
Ihr, die ihr seit kurzem begraben –
Wacht auf! und macht euch der Gäste bereit:
Ihr sollt euern Sonntag heut’ haben!
Was wir verloren mit euerm Tod,
Das werden wir nie verschmerzen.
Und dennoch - : heut hält ein heimlicher Strom
Verknüpft die sehnenden Herzen!
Auf Brücken der Liebe eilen wir hin
Zu eurer schweigsamen Stätte;
Da ist’s uns, als hielten wir eure Hand
Und säßen still – traulich am Bette.
Da pflegen wir heimliches Zwiegespräch
Tiefinnig – wie kaum zu sagen
Und blicken uns klar ins Aug’ hinein
Und nicken und lächeln und fragen –
Wie dieses und wie jenes kam,
Wir wollen es euch erzählen;
Was uns’re Seele umschlossen hält,
Darf eurer Seele nicht fehlen –
Und kehren wir dann vom Friedhof heim
Im dämm’rigen Abendstunden,
Dann soll uns allen ums Herze sein,
Als hätten wir jene gefunden,
Die wir für immer verloren geglaubt,
Die wir so lange entbehrten,
Die, ob sie auch der Tod geraubt,
Auf ein Stündelein … wiederkehrten.